Funk­tio­nen und Diagnoseoptionen

Risi­ken iden­ti­fi­zie­ren, Erkran­kun­gen aufspüren

Wer die Puls­wel­le ‘lesen’ kann, ist klar im Vor­teil: Sie ent­hält eine Viel­zahl von wert­vol­len Infor­ma­tio­nen, die im Hin­blick auf die Prä­ven­ti­on, Dia­gnos­tik und Behand­lung kar­dio­vas­ku­lä­rer Erkran­kun­gen einen deut­li­chen Wis­sens­vor­sprung gegen­über der Stan­dard­dia­gnos­tik garan­tie­ren. Recht­zei­tig und regel­mä­ßig im Sin­ne einer Ver­laufs­kon­trol­le ein­ge­setzt, hilft VASCASSIST mit­hil­fe der welt­weit ein­zig­ar­ti­gen, Modell­ba­sier­ten Puls­wel­len­ana­ly­se (mbPWA) als dif­fe­ren­ti­al­dia­gnos­ti­sches All­round-Tool mit sei­ner Viel­falt an aus­sa­ge­kräf­ti­gen Mess­da­ten dabei, Herz und Arte­ri­en wir­kungs­voll zu schützen.

Das Unter­su­chungs­prin­zip basiert auf einer oszil­lo­me­tri­schen Blut­druck­mes­sung mit­tels Man­schet­ten, die man an Ober­ar­men, Hand­ge­len­ken und Fuß­knö­cheln anlegt. Hier­bei wer­den sowohl peri­phe­re als auch aor­ta­le Wer­te ermit­telt. Mit­hil­fe des algo­rith­misch gestütz­ten Mess­ver­fah­rens der Modell­ba­sier­ten Puls­wel­len­ana­ly­se (mbPWA) eröff­net sich eine Viel­zahl von Dia­gno­se­op­tio­nen — auch und gera­de das Auf­spü­ren sel­te­ner Herz-und Gefäß­lei­den. Zudem las­sen sich Erkran­kun­gen deut­lich frü­her detek­tie­ren, als dies mit her­kömm­li­chen Ver­fah­ren mög­lich wäre.

DIE FUNKTIONEN

Oszil­lo­me­tri­sche Blut­druck­mes­sung — peri­pher und zentral

VASCASSIST führt eine oszil­lo­me­tri­sche  Blut­druck­mes­sung durch: Für die Mes­sung des peri­phe­ren Blut­drucks wer­den vier Man­schet­ten ange­legt, jeweils zwei an Ober­ar­men und Fuß­knö­cheln. Für die Ermitt­lung des aor­ta­len Blut­drucks die­nen eben­falls vier Man­schet­ten, die an bei­den Ober­ar­men und bei­den Hand­ge­len­ken ange­bracht werden.

Mes­sung der Herz­ra­ten­va­ria­bi­li­tät (HRV)

VASCASSIST ermit­telt die Herz­ra­ten­va­ria­bi­li­tät (HRV): Hier­bei geht es um die zeit­li­chen Varia­tio­nen zwi­schen den ein­zel­nen Herz­schlä­gen, da der Herz­schlag sich stän­dig ändert. Die HRV gilt als aner­kann­ter, nicht­in­va­si­ver Mar­ker des vege­ta­ti­ven Ner­ven­sys­tems und steht unter dem Ein­fluss etli­cher phy­sio­lo­gi­scher Phä­no­me­ne wie z.B. phy­si­scher Aktivität/Erholung, Stress­re­ak­tio­nen und Ent­span­nung, Ein-und Aus­at­mung sowie Atmungs­kon­trol­le, hor­mo­nel­le Reak­tio­nen etc.

Mes­sung der Puls­wel­len­ge­schwin­dig­keit (PWV)

VASCASSIST misst die Puls­wel­len­ge­schwin­dig­keit:  Die­se stellt einen bedeut­sa­men Para­me­ter der arte­ri­el­len Gefäß­stei­fig­keit dar und ist ein zusätz­li­cher Indi­ka­tor arte­ri­el­ler Gefäßstenosen.

Bestim­mung des Knö­chel-Arm-Index’ (ABI)

VASCASSIST berech­net voll­au­to­ma­tisch den in vie­len ärzt­li­chen Leit­li­ni­en gefor­der­ten Knö­chel-Arm-Index (ABI), der als spe­zi­fi­scher Indi­ka­tor der peri­phe­ren arte­ri­el­len Ver­schluss­krank­heit (pAVK), auch als “Schau­fens­ter­krank­heit” bekannt, gilt.

Puls­fre­quenz­mes­sung

VASCASSIST zeich­net die Puls­fre­quenz nach.

Puls­kur­ven-Visua­li­sie­rung

Über das zum Gerät gehö­ren­de Soft­ware­pro­gramm stellt VASCASSIST eine dia­gno­se­un­ter­stüt­zen­de Visua­li­sie­rung der gemes­se­nen Puls­druck­kur­ven zur Verfügung.

DIAGNOSEOPTIONEN

Rechts/­Links-Sei­ten­ver­gleich

VASCASSIST ermög­licht im Rah­men der Blut­druck-Mes­sung einen Rechts/­Links-Sei­ten­ver­gleich: Gemäß der Leit­li­ni­en der Euro­pean Socie­ty of Hyper­ten­si­on sowie der Euro­pean Socie­ty of Car­dio­lo­gy soll­te der Blut­druck immer an bei­den Armen gemes­sen wer­den: So kön­nen Gefäß­er­kran­kun­gen früh­zei­tig erkannt wer­den. Schon bei einem Unter­schied ab 10 mmHg ist das Risi­ko für eine peri­phe­re Gefäß­er­kran­kung um 140% erhöht!

Kar­dia­le Vor-und Nachlast

Durch die Simu­la­ti­on der Herz­funk­ti­on bestimmt VASCASSIST das end­dia­sto­li­sche Volu­men und den dia­sto­li­schen Druck in der Aorta.

Opti­mie­rung der kar­dio­vas­ku­lä­ren Dia­ly­se­the­ra­pie über Preload/Afterload

VASCASSIST erhöht die Lebens­qua­li­tät und die Lebens­er­war­tung von Dia­ly­se­pa­ti­en­ten:  Über die Fest­stel­lung der Vor-und Nach­last des Her­zens ermög­licht das Gerät ein detail­lier­tes Moni­to­ring der links­ven­tri­ku­lä­ren Pla­teau­zeit (LVPT), um der häu­fig auf­tre­ten­den Links­ven­tri­ku­lä­ren Hyper­tro­phie (LVH) vor­zu­beu­gen. Die­se wird in Ver­bin­dung gebracht mit der koro­na­ren Herz­krank­heit, die zum Herz­in­farkt, zu Herz­ver­sa­gen oder dem plötz­li­chen Herz­tod füh­ren kann.

Gefäß­al­ter

Mit VASCASSIST las­sen sich fun­dier­te Aus­sa­gen zum Zustand der Arte­ri­en tref­fen — u.a. über die auch für Pati­en­ten leicht ver­ständ­li­che  Bestim­mung des vas­ku­lä­ren Alters. Oft­mals weicht es deut­lich vom tat­säch­li­chen Alter ab.

Umfas­sen­de kar­dio­vas­ku­lä­re Diagnostik

Zen­tral­mes­sung: Mit­hil­fe der Zen­tral­mes­sung bestimmt VASCASSIST den aor­ta­len Blut­druck, der im Gegen­satz zu dem rein peri­pher gemes­se­nen Blut­druck als genaue­rer Indi­ka­tor für das indi­vi­du­el­le kar­dio­vas­ku­lä­re Risi­ko gilt. 

Dia­gno­se einer peri­phe­ren arte­ri­el­len Ver­schluss­krank­heit (pAVK)

Peri­pher­mes­sung: Mit VASCASSIST las­sen sich unter­schied­li­che Schwe­re­gra­de einer Gefäßsteno­se in den unte­ren und obe­ren Extre­mi­tä­ten bestim­men. Häu­fig spürt das Gerät dabei kli­nisch noch nicht rele­van­te Gefäß­ver­än­de­run­gen so früh auf, dass Pati­en­ten durch Lebens­sti­län­de­run­gen (ins­be­son­de­re mehr Bewe­gung und geziel­tes Gefäß­trai­ning) noch selbst aktiv gegen­steu­ern kön­nen. Ope­ra­ti­ve Ein­grif­fe kön­nen bei kon­se­quen­ter Eigen­in­itia­ti­ve in vie­len Fäl­len ganz ver­mie­den oder zumin­dest lan­ge hin­aus­ge­zö­gert werden.

Fest­stel­lung von Arrhythmien 

VASCASSIST erkennt Herzrhythmusstörungen.

Nach­weis von Kollateralen

VASCASSIST weist die Bil­dung von Umge­hungs­kreis­läu­fen nach:  Die­se fein­ver­äs­tel­ten, kör­per­ei­ge­nen Neu­bil­dun­gen von Arte­ri­en geben wich­ti­ge Hin­wei­se zu bestehen­den Arte­ri­en­ver­schlüs­sen. Sie wer­den dank der Selbst­hei­lungs­kräf­te des Kör­pers auf die­se Wei­se kom­pen­siert. Die Bil­dung die­ser natür­li­chen Bypäs­se setzt aller­dings in aku­ten Fäl­len zu spät ein.  Kol­la­te­ra­le sind immer ein ernst­zu­neh­men­des Warnzeichen.

Nach­weis von Seitendifferenzen

VASCASSIST deckt Blut­druck­dif­fe­ren­zen in Armen/Beinen auf. 

Auch wenn gän­gi­ge Hyper­to­nie-Leit­li­ni­en dies schon län­ger emp­feh­len, wird die beid­sei­ti­ge Blut­druck­mes­sung in der Pra­xis nach wie vor eher sel­ten durch­ge­führt. Dabei gehen aus­ge­präg­te Sei­ten­dif­fe­ren­zen mit einem erhöh­ten Risi­ko für kar­dio­vas­ku­lä­re Ereig­nis­se und grö­ße­rer Mor­ta­li­täts­ra­te einher. 

Auch wird die Mes­sung an bei­den Armen nicht zuletzt des­halb emp­foh­len, um Mess­feh­ler gene­rell aus­zu­schlie­ßen. Zum ande­ren bestün­de bei nur ein­sei­ti­ger Mes­sung die Gefahr, eine bestehen­de Hyper­to­nie zu über­se­hen. Zudem wei­sen Blut­druck­dif­fe­ren­zen der Extre­mi­tä­ten ins­be­son­de­re auf Erkran­kun­gen wie Sub­cla­via-Steno­sen oder die peri­phe­re arte­ri­el­le Ver­schluss­krank­heit (pAVK) hin, deren früh­zei­ti­ge Erken­nung die Pro­gno­se signi­fi­kant verbessert. 

Aus­schluss-und Differentialdiagnostik

Bei unkla­rer und inter­pre­ta­ti­ons­be­dürf­ti­ger Sym­pto­ma­tik gibt VASCASSIST wert­vol­le Hil­fe­stel­lung für die Dif­fe­ren­ti­al-und Aus­schluss­dia­gnos­tik: Durch die soft­ware­sei­ti­ge Ana­ly­se der gra­phisch dar­ge­stell­ten Puls­kur­ven­for­men ermög­licht VASCASSIST das Auf­spü­ren bis­her unent­deck­ter For­men von kar­dio­vas­ku­lä­ren Erkran­kun­gen. Die­se fal­len mit her­kömm­li­chen Mess­me­tho­den häu­fig durch das dia­gnos­ti­sche Ras­ter. Im Ide­al­fall lässt sich dadurch die Zeit­span­ne von der Dia­gno­se zur The­ra­pie ent­schei­dend ver­kür­zen. Ein wei­te­res Plus: Pati­en­ten blei­ben jah­re­lan­ge Odys­seen von Arzt zu Arzt erspart.

Sub­cla­vi­an-Ste­al-Syn­drom

VASCASSIST kann das sel­te­ne Sub­cla­vi­an-Ste­al-Syn­drom aufspüren.